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Walter Ophey war einer der wichtigisten Rheinischen Expressionisten.

Walter Ophey Meister der Farbe

ophey strohblumen
Walter Ophey

Die Anfänge

Am 25. März 1882 wurde Walter Ophey in Eupen geboren. Er wuchs in einer preußischen Beamtenfamilie auf und entschloss sich nach seiner Schulzeit Künstler zuwerden. 1900 nimmt Walter Ophey sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf, wo er ab November 1904 in der Landschaftsklasse von Eugen Dücker studiert und bald dessen Meisterschüler wird.

Der Sonderbund

Ab 1906 beginnt Walter Ophey seine Werke auszustellen und schließt sich einigen Künstlervereinigungen an. 1908 gründet er zusammen mit den Düsseldorfer Malern Julius Bretz, Max Clarenbach, August Deusser und Wilhelm Schmurr die Gruppe des „Sonderbundes“ (Sonderbund Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler) die sich in den folgenden Jahren zu einer der bedeutendsten Ausstellungsbewegungen der Moderne in Deutschland entwickelt. Der Sonderbund wollte die akademische Kunst durch die Moderne im Rheinland ablösen. Auf den Ausstellungen wurde zum ersten Mal die französische Malerei in einem größeren Umfang im Rheinland ausgestellt. Werke von Ophey waren stets vertreten ebenso wie in dem deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1910 in Brüssel.

Paris

1910 reist Walter Ophey nach Italien. Im Herbst des folgenden Jahres führt ihn sein Weg nach Paris, die ihn nachhaltig beeindruckt. Walter Ophey wohnte nicht weit vom berühmten Künstlercafé „Le Dome“ entfernt, im Boulevard Montparnasse 135 in der Nähe des Jardin du Luxemburg. Neben dem Maler Alfred Mez aus Freiburg trifft sich Ophey mit Richard Bloos, der sich schon seit 1906 in Paris aufhält. Neben den Künstlerfreundschaften besucht er die großen Museen und die Galerien von Vollard, Sagot und Bernheim Jeune, die Cézanne, Gauguin, Manet, Monet, Renoir und Signac ausstellen. In den voer Wochen seines Aufenthaltes ist Ophey ununterbrochen in der Stadt unterwegs, besucht Pferderennbahnen, Theateraufführungen, Cafés, Plätze, Parks und Versailles. Paris beeindruckt ihn so sehr, dass er mit Düsseldorf und seinem Können hart ins Gericht geht. Selbst Berlin, wo er ein Jahr später ausstellt, verliert für ihn an Glanz im Gegensatz zu Paris. Sein Urteil über die Düsseldorfer Kunst, die er als rückständig empfindet, sehen sein Freunde im Hinblick auf die Moderne in Paris ebenfalls, was zu Gründungen und Wechseln von Künstlervereinigungen führt.

Das Junge Rheinland

1919 wird Ophey Mitglied der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“, die er im selben Jahr in Düsseldorf mitbegründet hat. Mit Gerd Wollheim und dem Kölner Progressiven Otto Freundlich verbindet ihn eine enge Freundschaft. Nach 1919 gelingt ihm der der Durchbruch mit Gemälden wie „Sauerland“, „Helles Dorf“ und „Dorfkirche“, die ihn als eigenständiger Hauptvertreter des deutsche Expressionismus ausweisen. Auch während dieser Hochphase bleiben die Farben immer differenziert und gehen nicht ins Plakative. Es gibt Anknüpfungspunkte und Unterschiede zur Neuen Sachlichkeit und der italienischen Pittura Metafisica, doch entwickelt Ophey seinen eigen Stil, der etwas Romantisch-Sakrales beinhaltet.

ophey Durch eine bergige Landschaft fahrender Zug bei Sonnenschein

Zeichnung

Für Walter Ophey sind seine Zeichnungen ähnlich der Fotografie eine Annäherung an die Welterfahrungen und -aneignung. „Ich bin Maler und gehe viel mit dem Zeichenbuch über Land und zeichne allerlei Sachen, wie Berge, Telegraphenstangen, Menschen, Schiffe, Flüsse, Eisenbahnbrücken, alte Städte und Fabriken und fast sämtliche Gegenstände, die es gibt. So auf Tour sein ist herrlich. Ich spinne mich ganz ein in den großen Wunderkasten, den man die Welt nennt, und hole mir die großen Formen herein in meinen eigenen kleinen Kasten.“ (Walter Ophey) Seine Zeichnungen sind einzigartig und stellen ein alleinstellungsmerkmal dar. Sie lassen sich keiner Strömung zuordnen. Walter Ophey bemerkt 1927 selbst: „Nichts ist dekorativ in diesen Blättern, sie sind ebenso wenig expressionistisch, noch impressionistisch, noch sachlich.” Mit seinen linearen Kreidezeichnungen beginnt er schon 1910 und entwickelt sie bis in die Zwanziger Jahre weiter.

Malerei

Opheys malerisches Schaffen entwickelt sich ausgehend von symbolistischen Anfängen hin zum Neoimpressionismus und erreicht dann expressionistische Stiltendenzen. Obwohl sich Opheys Malerei im Laufe seines Schaffens immer mehr von der Wirklichkeit entfernte, war stets die Natur Ausgangspunkt seiner Abstraktion.

Die letzten Jahre

Wenige Jahre nach der Mitgliedschaft im Sonderbund wechselte er in die Rheingruppe. 1924 reiste er zum zweiten Mal nach Italien und besuchte die toskanischen Städte und Rom. Ab 1927 verschlechterte sich sein Gesundheitlicher Zustand aufgrund von asthmatischen Anfällen und Herzbeschwerden. Am 11. Januar 1930 erlag er schließlich seinen Leiden in Düsseldorf.